Komponisten / Lieder / Verlage / Textdichter

Detailansicht

Vorname Senta
Nachname Simon
Geburtstag 04.02.1915
Todestag 15.12.2011
Personennummer S059

Persönliche Angaben

Senta (Vorname) Simon (Familienname) wurde in Langenthal BE als Tochter des Eisenhändlers Emil Mathys geboren. Senta Mathys ging auch in Langenthal zur Schule, besuchte danach die Handelsschule in Neuenburg und war berufstätig auf einer Bank. 1939 heiratete sie Hans Simon und schenkte ihm zwei Töchter und einen Sohn. Lange war die junge Familie in Lotzwil zu Hause, bis sie 1960 das Haus am Rosenweg in Herzogenbuchsee bezog.
In Herzogenbuchsee wurde später eine Strasse nach ihr benannt, die «Senta-Simon-Strasse».
Für Geburtstage und Familienfeste hatte sie einst begonnen, eigene Verse zu dichten. Es waren Zeilen von grosser dichterischer Kraft und Innigkeit, von einer Herzenswärme und Lebensweisheit auch, sodass sie dem trauten familiären Rahmen bald einmal entwuchsen und von ihrer Autorin fortan einem breiten Publikum geschenkt wurden.
«Es Chrättli Chindergebättli» war eines der frühen Büchlein von Senta Simon. Ihm sollten noch zahlreiche weitere folgen, auch die Publikation «Glückstage». Insgesamt sind es 14 Gedichtbändchen. Die Autorin erzählt darin in urchigem Berndeutsch Geschichten, wie sie sich im Oberaargau jeden Tag ereignen oder ereignet könnten.
«Mys Härz ghört eifach de Gedicht» Für ihr dichterisches Werk wurde Senta Simon mehrfach ausgezeichnet. 1985 erhielt sie den AWMM-Buchpreis.
2004 wurde sie für ihr Schaffen von der Gemeinde Herzogenbuchsee mit dem Kulturpreis ausgezeichnet.
Nach ihrem Tod bleiben ihre Gedichte in Langenthaler Mundart zurück, in denen sie sich stets einer Sprache des Herzens bediente.
«Wär würd mi froge: ‹Hesch guet gschlooffe?›, wenn's di nid gäb! Wär würd mer säge ‹S chunnt blaue Himu!›, wenn du nid wärsch! – Wär würd usrüeffe: ‹Wo schtecksch ou wider?›, wenn nid grad du! – Wär würd mi müntschle: ‹Us purem Gärnha!›, wenn's du nid miechsch!»

Zur Frage, wie ein Gedicht entsteht, meinte Senta Simon:
«Es fällt schwer, zu erklären, wie ein Gedicht entsteht, weil es jedesmal ganz anders geschieht. Oft brauche ich mehrere Wochen dazu. Ich spüre, dass etwas in mir «drin» ist, kann es aber noch nicht ausdrücken. Plötzlich erlebe ich etwas Schönes, oder jemand erzählt mir Erfreuliches, und das gibt mir dann den nötigen Aufschwung, das Gedicht zu schreiben. Auch traurige Ereignisse können mich zum Schreiben motivieren. Ein Gedicht entsteht jedoch selten in einem Zug. Immer wieder schreibe ich die Verse um, ändere etwas, bis ich zufrieden bin. Es gibt auch Zeiten, in denen ich glaube, nie mehr schreiben zu können. Es kann dann bis zu einem halben Jahr, oder noch länger, dauern, bis der innere Drang, Gedicht zu schreiben, wieder da ist. In diesen Zeiten wird mir immer bewusst, wie viele Bücher jedes Jahr neu erscheinen, und wie klein der Liebhaberkreis von Mundartbüchern doch ist».

Quellen: Jahrbuch des Oberaargau 1971, Berner Zeitung 2011, Stand 24.1.2024 IvA

zurück
 
Note
EDJKV