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Vorname Rudolf
Nachname Kägi
Personennummer K024

Persönliche Angaben

(Textdichter)

Es sind schon wieder ein paar Jahre über Rudolf Kägi’s Heimgang hinweg. Aber seine Mundartgeschichten und Verse leben weiter unter uns.

Wir wollen hier seine tiefsinnigen, aber schlicht und einfach geformten Verse wieder hören. Wir wollen uns dabei auch darauf besinnen, was uns Rudolf Kägi zu sagen hatte.

In einem alten Flarzhaus im Tösstal wurde er geboren. Das aufgeweckte Bürschchen wollte aber „höher hinaus“. Er wurde Lehrer, zuerst in einem „Landnästchen“. Der Ehrgeiz hat ihn aber näher und näher zur Stadt getrieben.

Er war gesellig und das hat ihm ebenso gesellige Kameradschaft zugezogen. Aber die Männer meinen ja heute noch, man könne nur recht fröhlich beisammen sein, wenn das Weinglas dabei sei. So ist es mit Rudolf Kägi auf eine schiefe Bahn gekommen. Er landete in der Trinkerheilanstalt.

Schwere seelische Kämpfe setzten ein. Hader, Reue, Verzweiflung, Schmerz. Er rang sich zu einem neuen Menschen hindurch. Aus dem Ringen wurden die ersten guten Gedichte „geboren“. Das ist das „Gloggelied“. Er schilderte sich als Glocke.

In Ellikon ZH ist Rudolf Kägi wieder ins Lehramt eingesetzt worden und er hat da weit über seine Lehrerpflichten hinaus gutes gewirkt. Auch später noch, als er in Tann-Dürnten ZH wohnte, war ihm die Trinkerfürsorge innere Verpflichtung. Ein zweites Gedicht schildert ein junges vorwitziges „Tannli“, wie es langsam im Schatten wachsen soll, bevor es das Licht erträgt.

Dann gibt er eine Anweisung, wie man Sorgen und Leid auf einer Wanderung in die hehre Natur „verwerchen“ kann, „Escheberg“. Mit „Herbschtlaub“ schildert er das Sterben und Wiedergeborenwerden. „De Früehlig“ zeigt Freude und Ernst des Lebens. „Se bhüet di Gott!“ Elternliebe und Los.

Rudolf Kägi hat viel am Radio erzählt. Im alten Tösstaler-Dialekt brachte er Geschichten aus seiner Jugendzeit. Auch schöne alte Bräuche hat er wieder aufleben lassen.

 

Quelle: Memoiren von Elsa Hess (Jodelliederkomponistin), Stand 27.3.2013 TA

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Note
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