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Vorname Ferdinand Oskar
Nachname Leu
Geburtstag 08.04.1887
Todestag 25.02.1943
Personennummer L004

Werke von Ferdinand Oskar Leu

LiedtitelAnfang 1. StropheEJDKV Nummer

Männerchor (-M-)

Bluestfahrt Hei-juppedi-hee! Der Stäke her will eis is Bluest go fahre L004-M-GH5719

Männerchor (-M-)

Burebuebe Potz Donner! mir sy Burebuebe, hei Gält wie Heu u Sache gnue L004-M-GH5522

Männerchor (-M-)

D'Bernertracht Vom Himmel abe chunt e Stärn, er nimmt syn Wäg grad gege Bärn L004-M-GH5520

Männerchor (-M-)

De Zwärg vo Uri I bi de Zwärg vo Uri so chly, chan einewäg lustig und fröhli sy L004-M-OP2903

Männerchor (-M-)

Der Gugger Der Gugger brüelet teuf im Holz; i ha ke Rappe by mer L004-M-GH5523

Männerchor (-M-)

Heiweh Es ist mer d'Wülchli syged hüt wie einist fürzündrot L004-M-OP2908

Männerchor (-M-)

Im Lanzig Und wird e Gugger nu se alt, wänn's Lanzig wird so tönt er halt L004-M-OP2904

Männerchor (-M-)

Im Schatte O Summerszyt, o Summerszyt, wie gleitig bist verby L004-M-GH5720

Männerchor (-M-)

Kuhreihen Der Ustig wott cho, der Schnee zergeit scho, der Himmel isch blaue L004-M-OP2901

Männerchor (-M-)

Lanzig Glyeinist wird's Lanzig, es ist mer scho tanzig im Herz und im Bei L004-M-OP2911

Männerchor (-M-)

Lanzigmorge Los an wie's Lerchli juchst und tuet. Der Himmel all's eis Lied L004-M-OP2912

Männerchor (-M-)

Nachtbuebeliedli Se, gimmer es Schmützli, lieb's Schatzeli mys L004-M-OP2902

Männerchor (-M-)

s'Liedli Mis Liedli säg, wo witt au hie? Dur's Schwyzerländli us und i L004-M-OP2909

Männerchor (-M-)

Schnyderhochsig Es wott en Schnyder Hochsig ha! Es ist en Chnab vo achzäh Jahr L004-M-OP2906

Männerchor (-M-)

Summerszyt Los d'Byli lüted ob em Wald, s'ist Summerszyt, s'ist Summer L004-M-OP2907

Männerchor (-M-)

Uf em Bergli Uf em Bergli bin i gsesse, ha de Vögle zuegeschaut L004-M-GH5519

Männerchor (-M-)

Vo Luzärn uf Weggis zue Vo Luzärn uf Weggis zue brucht me jo no keini Schueh L004-M-OP2905

Männerchor (-M-)

Wie macheds eim die Bekke Wie macheds eim die Bekke? Jä so, so mached sie's L004-M-GH5521

Einzel/Solo (-S-)

s'Stromerliedli I ali Wält gönd Strosse us, äs Wägli füehrt us jedem Hus L004-S-OP2910

Persönliche Angaben

Oskar Ferdinand Leu war ein Schweizer Pianist, Komponist, Musikdirektor, Chorleiter und Dirigent. Er absolvierte das Konservatorium in Zürich und war daneben als Pianist bei den Münchener „Elf Scharfrichtern“ und am intimen Theater „Vallé“ tätig. Ab 1910 betätigte er sich von Zürich aus als Leiter verschiedener Chöre, wurde 1915 als Musikdirektor nach Glarus gewählt und kam 1919 nach Baden, als Gesangslehrer an der Bizirksschule, Organist der reformierten Gemeinde, Leiter des Kirchenchores und des Gemischten Chores (bis 1920). Im folgenden Jahr wurde er zum Dirigenten des Männerchors Baden gewählt, zu dem sich 1930 noch der Männerchor „Liederkranz“ Wettingen gesellte.
Die zweite Badenfahrt fand 1937 statt. Als Festthema an diesem traditionellen Fest wählten die Organisatoren, der Kur- und Verkehrsverein Baden-Ennetbaden, das 90-jährige Jubiläum der „Spanischbrötlibahn“. Für die künstlerische Gestaltung des Festes war der damalige Musikdirektor von Baden, Ferdinand Oskar Leu, zusammen mit einem künstlerischen Ausschuss verantwortlich. Am Fest beteiligten sich rund 60 Vereine und über 1200 Mitwirkende. Der Festumzug widmete man den historischen Badenfahrten bis 1847. Leu komponierte anlässlich der Eröffnung der Badenfahrt von 1937 den Badenfahrtmarsch.
F.O.Leu war unzweifelhaft eine der eigenwilligsten, ausgeprägtesten Erscheinungen unter den aargauischen Musikern. Er war erfüllt von einem gewaltigen Schaffensdrang, getragen von einer grundmusikalischen Begabung, gehoben von einer geradezu ekstatischen Sehnsucht nach dem Monumentalen in Kunst und Leben, vorwärtsgetrieben von der ahnungsvollen Erkenntnis der raschen Vergänglichkeit des Lebens, von ihr gedrängt zu einem unermüdlichen Erraffen der nie wiederkehrenden Gnade des Augenblicks, und durch sein tiefes soziales Empfinden eingebettet in sein Volk und ihm unlösbar verbunden.
Seine scharfe geprägte künstlerische Überzeugung und die immerwährende Bereitschaft, für die Anerkennung und das Durchsetzen dieser Überzeugung zu kämpfen, barg den Keim zu Spannungen und Auseinandersetzungen in sich, die seine Tätigkeit als Dirigent begleiteten.
Aber über alle diese Spannungen und Kämpfe hinweg waren ihm gerade in dieser Tätigkeit die eigentlichen grossen Erfolge seines Schaffens beschieden, wie die Annalen der von ihm geleiteten Chöre beweisen. In seinen grossen Männerchorkonzerten stand man immer wieder dem Phänomen gegenüber, als werde alles, was sorgsam einstudiert wurde, im Augenblick der Aufführung über Bord geworfen und das Ganze aus der geistigen Atmosphäre des gegenwärtigen Augenblicks heraus vollständig neu gestaltet. Es war einem dann, als ob man dem unmittelbaren Entstehen eines Kunstwerks beiwohnen dürfe. Die Lebendigkeit und Ursprünglichkeit der Gestaltung war immer zwingend, und imposant die Sicherheit, mit welcher der Dirigent seinen Gestaltungswillen auf den Chor übertrug. Dieses Phänomen gehört zu den stärksten Manifestationen von Leus Künstlerschaft.
Seine Haupttätigkeit als Dirigent galt dem Männergesang, und die klar erkannte dringende Notwendigkeit, diesen aus den Fesseln einer erstarrenden Tradition herauszulösen, war ihm ein brennendes Anliegen. Aber er blieb auch immer offen für die Anliegen der andern Chorgattungen, denn dass das Volk singe, war ihm bestimmt ein ebenso brennendes Anliegen. Er wusste um die Gefahren, die diesem Volke drohen, wenn seine Quellen des Gesanges versiegen sollten. Darum lag ihm auch seine Tätigkeit als Gesangslehrer an der Bezirksschule so am Herzen: hier ging es um die Arbeit am Fundament, um die Betreuung neu aufblühenden Lebens. Seine Liebe zur Jugend, seine eigene Jugendfrische, seine pädagogische Begabung, seine geistige Schau der innern Zusammenhänge und eine klare Zielsetzung liessen auch diese Tätigkeit gesegnet sein. Das, was für manche nur als eine Beschäftigung am Rande des Aufgabenkreises erscheinen mochte, sein Wirken als Organist an der reformierten Kirche und die Leitung des Kirchenchors, das war für F.O.Leu im Laufe der Jahre zu einem zentralen Anliegen geworden. Er, der sich so intensiv, so von innen heraus mit allen geistigen Problemen unserer notvollen Zeit auseinandersetzen musste, er stellte sich immer freudiger, immer überzeugter unter die Heilsbotschaft Gottes.
Wie sehr er die Zwiespältigkeit unserer Zeit in sich zu tragen hatte, zeigt sich wohl am eindringlichsten in seinem umfangreichen kompositorischen Schaffen. Sein weitschauender Geist hiess ihn sich ausstrecken nach der werdenden neuen Zeit, die er so stürmisch erwartete, der er so glühend entgegenhoffte, seine Ausdruckswelt der Romantik, die er zu überwinden suchte und hoffte, verhaftet.
Er dirigierte das Jodler-Sextett Alte Sektion Zürich von 1920 bis 1923 und wirkte 1924 als Jurymitglied am Eidgenössischen Jodlerfest in Basel.


Quelle: Denkschrift „In Memoriam Musikdirektor Ferdinand Oskar Leu“,
herausgegen vom Männerchor Baden AG 1943, sowie verschiedene Quellen

Stand 15.4.2025 IA

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Note
EDJKV